Mit der Firma pewag haben wir 2005 beschlossen, gemeinsam ein sinnstiftendes – heute würde man sagen, nachhaltiges – Produkt zu entwickeln. Spirit Design schlug vor ein Mülltrennsystem zu entwickeln. In tiefergehenden Workshops haben wir uns auf das Thema biogene Abfälle aus Haushalten und Gastronomie konzentriert. Damals wie heute machen die biogenen Abfälle im Restmüll etwa 35-40% aus. Dieses Potential von etwa 500.000 Tonnen/Jahr, das –zusätzlich zu den 1,2 millionen Tonnen biogener Abfälle, die bereits getrennt gesammelt werden – wollen wir nutzbar machen.
In unserer user-zentrierten Marktanalyse haben wir verstanden, dass Haushalte biogene Abfälle nicht gerne trennen, weil sie im Handling unhygienisch sind und zu stinken beginnen. Spirit Design hat ein Konzept entwickelt, wie diese biogenen Abfälle in Haushalten hygienisch gesammelt und energetisch sinnvoll genutzt werden können: Eco-In war geboren.
Nach der Entwicklung erster Designstudien wurden Prototypen gebaut und getestet. Das Produkt wurde auch patentiert: ein nassreißfester Papiersack ist von 2 Halbschalen freihängend gehalten und umhüllt, so kann die überschüssige Feuchtigkeit abtrocknen und es kommt zu keiner Fäulnis und Geruchsbildung. Ist der Sack voll, kann er als ganzes in die Biotonne geworfen werden.
Im Rahmen des kooperativen Forschungsprojektes EcoIn, in dem Experten von der TU Wien, aus der Abfall- und Biogasbranche unsere Partner waren, wurde ein Logistikkonzept entwickelt, um die vorhandenen Stoffströme aus biogenen Abfällen optimal zu erfassen, zu bündeln und für Biogasanlagen verfügbar zu machen. Derzeit werden rund 75 % der getrennt gesammelten biogenen Abfälle kompostiert und 25 % in Biogasanlagen behandelt.
Von den Abfällen, die kompostiert werden, ist aber ein relevanter Teil gut für die Vergärung geeignet, der viel Energie erzeugen kann, bevor er als Dünger eingesetzt wird. Wie sooft waren wir damals unserer Zeit voraus und sind an den Strukturen der Abfallwirtschaft gescheitert, die damals den Wert von biogenen Abfällen zur Biogasproduktion noch nicht erkannt hat – die bestehenden Verwertungswege Kompostierung und Verbrennung waren schon eingeführt.
